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Das Klaviertrio Delyria und die Pianisten Hongyeon Jeong und Oliver Kern spielen Werke von Rihm, Seel und di Biase.

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Daniel N. Seel (*1970): „frammenti mitici“, Auftragswerk von Oliver Kern (10‘)

  • Hongyeon Jeong, Klavier

Salvatore di Biase (1969-2021): „ToKK...ata?“ für Klavier solo (8‘)

  • Oliver Kern, Klavier

Wolfgang Rihm (*1952): „Fremde Szene iii“ für Klaviertrio (1983/4) (16‘)

  • Trio Delyria: Elisha Kravitz, Klavier | David Strongin, Violine | Uriah Tutter, Cello

Die „frammenti mitici“ haben sich aus verschiedenen Zwangsjacken herausgeschält, aus der Dichtung Ovids und aus vorgegebenen musikalischen Alphabeten Sie haben eine (freie) Tonalität angenommen und sind rhythmisch in Schwung geraten. Manchmal brauchen Kompositionen ein musikalisches Korsett, damit sie es abwerfen und ohne Stütze laufen können. Freiheit ergibt sich aus Bindung, sie bedarf der Metamorphose. (Daniel Seel)

Zum kürzlich verstorbenen Salvatore di Biase (1969-2021): Die Freiheit des Werkes ist bereits im Titel zu erahnen. Das Fragezeichen in „ToKK...ata?“ impliziert den Wunsch des Komponisten, die Entscheidung über die Spielart des Werkes dem Interpreten zu überlassen. Ist es eine Toccata? Das in der italienischen Sprache nicht existierende „k“ steht für einen harten Nicht-Klang, ein Geräusch wie beim Anklopfen einer Tür: „Tokk“. Extrem präzise Vorgaben des Komponisten, rhythmisch, artikulatorisch, dynamisch wechseln mit extremer Freiheit ab: der Pianistin/dem Pianisten wird in mehreren Abschnitten nur ein Tonvorrat und ein Zeitfenster von etwa 20 Sekunden angeboten. Die Entscheidung über alle musikalischen Parameter bis hin zum Charakter (Toccata???) bleibt hier völlig der Fantasie des Ausführenden überlassen. Der Komponist insistierte immer, nicht diese Stellen zu planen und zu studieren, sondern wirklich auf der Bühne erst aus dem Moment heraus in völliger Freiheit des Geistes und der Seele zu gestalten. (Oliver Kern)

„Fremde Szene iii“ wurde 1983/4 komponiert. Es ist das letzte aus einer Folge von Werken, die den Untertitel „Versuche für Klaviertrio“ trägt. In dieser Reihe blickt Rihm auf die Tradition der romantischen Komposition für die Triobesetzung und insbesondere auf Robert Schumann zurück, während er gleichzeitig über das Wesen eben dieses "Dialogs" mit der Vergangenheit nachdenkt.
Wolfgang Rihm hat sich ausgiebig mit dem Thema „Freiheit in der Komposition“ auseinandergesetzt. Für ihn repräsentierte Schumann (zusammen mit Debussy und in gewissem Maße auch Schönberg) ein Ideal ästhetischer Freiheit in der Musik, in dem Sinne, dass der Komponist sich nicht an die akzeptierten ästhetischen Werte seiner Zeit hält und auch nicht aktiv versucht, gegen sie zu handeln. Vielmehr ist jedes einzelne Werk des Komponisten eine Welt für sich und scheint nach seinen eigenen, ungekünstelten ästhetischen Prinzipien zu handeln. Dieses Ideal einer absoluten, aber „natürlichen“ künstlerischen Freiheit war für Rihm prägend und es ist besonders interessant, seine Manifestation in einem von Schumann inspirierten Werk zu beobachten. (Trio Delyria)

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